„Wir hatten ja noch kein Instagram oder TikTok, was sicherlich für den Erfolg mitverantwortlich war.“
„Da hatten wir ja noch kein Instagram oder TikTok, Facebook war erst im Kommen, was sicherlich für den Erfolg mitverantwortlich war“, erinnert sich Wendt. „Die Leute haben sich sehr über meine wohl frische und jugendliche Art amüsiert, ich erhielt ausgezeichnetes Feedback.
Es folgte ein neues Format des Senders: „Hilfe vom Profi“ im ProSieben-Mittags-magazin „SAM“. Wendt als Unternehmer half anderen Salons und zeigte ihnen, wie man Probleme im Betrieb in den Griff bekommt. Auch hier gewann er die Herzen des Publikums. „Ich bin in die Läden hineingestürmt, woraufhin die Leute teilweise sehr schockiert reagierten. Das wiederum war natürlich unterhaltsam für die Zuschauer.“
Betreuung von A bis Z
Es blieb nicht bei der „Hilfe vom Profi“ - eine noch größere Sendung, „Der Salonretter“ wurde aufgelegt. Ob die Betriebe nun Probleme durch eigene Fehlentscheidungen hatten oder auch Probleme mit ihrem Personal, mit Kundenrückgang, mit den Auswirkungen durch die Coronapandemie… Andreas Wendt packt hier tatkräftig mit an.
„Es begann 2007 mit einem Friseursalon in Münster. Die konnten sich dann auch aus ihrer Schieflage wieder befreien“, sagt er. „Du bist eine Woche bei den Salons, du packst eine Woche mit an, du bringst Impulse, führst unzählige Gespräche, betreust die Leute von A bis Z.“ Was die Betreiber am Ende daraus machen, kann er in gewisser Weise anschließend noch beeinflussen, durch weitere Rückfragen und erneute Besuche. „Aber man kann niemanden zwingen, diesen oder jenen Weg einzuschlagen. Doch viele Läden, bei denen ich anfangs skeptisch war, schafften es am Ende. Das finde ich es immer wieder beeindruckend.“
„Ich brauchte etwas Multikulti-Mäßiges.“
Ins Großherzogtum hat es den heute 37-Jährigen – ähnlich wie ins Fernsehen – durch eine Anzahl von Zufällen ver-schlagen. Als er 2012 eine enge Freundin besuchte, lernte er seinen Lebenspartner kennen. Daraufhin zog er um, da er kei-ne Lust auf eine Wochenendbeziehung hatte. Deutschland fand Wendt in vielen Dingen sehr festgefahren. „Das hat mich irgendwie genervt - ich brauchte etwas Multikulti-Mäßiges.“
Genau das fand er in Luxemburg. „Du kannst Deutsch, Luxemburgisch, Englisch, Französisch oder Portugiesisch reden. Du wirst auf der Straße innerhalb von Sekunden jemanden finden, der die Sprache spricht, die du gerne sprechen möchtest.“ Und jeder ginge mit jedem friedlich um, so sein Empfinden. Hierzulande sei er nicht – wie er es in Deutschland oft erlebt habe - der „Typ aus dem Trash-Fernsehen“, sondern sei überall freundlich aufgenommen worden.